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In der SIMON-Studie untersuchen wir, ob sich digitale Technologien zur Beobachtung von Suizidgedanken eignen. Falls ja, könnten diese Technologien genutzt werden, um individuelle Gesundheitsprotokolle für die betroffenen Personen zu entwickeln und so die psychische Belastung und Suizidgedanken zu senken. Bisher wurde Suizidgefährdung in Form von Fragebögen oder diagnostischen Interviews eingeschätzt, die durch klinisches Personal durchgeführt werden mussten. Daher ist die Frage, ob es möglich ist, dies mit Hilfe von digitalen Technologien wie Smartphone-Apps zu unterstützen.
Personen, die unter Suizidgedanken leiden und in der Psychiatrischen Universitätsklinik in stationärer Behandlung sind, können an der SIMON-Studie teilzunehmen. Nach dem Unterzeichnen der Einwilligungserklärung und einem ersten diagnostischen Interview werden zwei Apps auf dem Smartphone der Teilnehmer installiert. Diese werden nach Austritt aus der Klinik aktiviert. Über einen Zeitraum von vier Wochen werden die Teilnehmer 5-mal täglich via Push-Nachrichten aufgefordert, über verschiedene psychologische Merkmale (bspw. Gefühle und Gedanken) zu berichten. Während dieser Zeit werden zusätzliche Informationen über die App gesammelt, wie zum Beispiel die generelle Aktivität, die Bewegung und die Häufigkeit von Kontakten via Smartphone.
Die SIMON-Studie untersucht,
(1) ob die über die App erfragten Merkmale Hinweise über die empfundene Suizidalität geben können und
(2) ob diese Merkmale sich eignen ein erneutes Eintreten in eine psychiatrische Klinik vorherzusagen.
Die Resultate der SIMON-Studie sollen helfen, adaptive Echtzeit-Interventionen für Betroffene zu entwickeln, um die Entwicklung von Suizidalität und Wiedereinlieferungen in psychiatrische Kliniken frühzeitig zu erkennen und effizient vorzubeugen. Erweist sich die Anwendung von Apps als sinnvoll und zuverlässig, können diese in Zukunft zur Suizidprävention eingesetzt werden. Die Informationen der App könnten in Zukunft zudem an den behandelnden Arzt und psychiatrischen Dienst weitergeleitet werden, um Patienten eine bessere Unterstützung und optimale Interventionen zukommen zu lassen.
Die SIMON-App lädt den Benutzer jeden Tag wiederholt dazu ein, Fragen bezüglich des aktuellen Empfindens, Schlafqualität und anderer Merkmale zu beantworten.