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Ein neueres Projekt der Andromind-Gruppe fokussierte sich auf die Untersuchung des Einflusses von Geschlechternormen auf die psychische Gesundheit von Menschen.
Die geschlechtsspezifische Sozialisierung beginnt bereits mit der Geburt. Schon von klein an, werden Kinder von ihren Eltern, Lehrern und Freunden so erzogen, dass geschlechtskonformes Verhalten belohnt wird und Verstösse sanktioniert. Daraus bilden Kinder ihre Geschlechtsrollenidentität. Diese sind gesellschaftliche Überzeugungen über ein bestimmtes Verhalten, eine bestimmte Rolle, von der angenommen wird, dass sie für Männer oder Frauen angemessen sind. Unsere Geschlechterrollenidentität beeinflusst unsere psychische Gesundheit, unseren Selbstwert und unser Hilfesuchverhalten. In vergangenen Studien konnte gezeigt werden, dass die Konformität (der Grad der Zustimmung) zu traditionell männlichen Geschlechtsnormen die mentale Gesundheit von Männern und Frauen negativ beeinflusst. Männer und Frauen, die eine hohe Zustimmung zu traditionellen Geschlechtsnormen hatten und aus dieser ihre Geschlechterrollenidentität formten, zeigten eine schlechtere psychische und allgemeine Gesundheit. Darüber hinaus zeigten mehrere Studien, dass Männer weniger Psychotherapie in Anspruch nehmen und dass das Erleben einer Depression sich bei Männern in anderen Symptomen ausdrücken kann.
Bis anhin gab es noch keine Studie, die die Beziehung zwischen Geschlechterrollenkonflikten, -normen, -identität und ihren potenziellen Moderatoren (Selbstwert, Scham und Stigma) zur psychischen Gesundheit getrennt und parallel in einer Studie untersuchten. Dies war das Ziel des hier vorgestellten Andromind-Projekts.
Per Ende Mai 2021 konnte die Erhebungsphase der GPG beendet werden.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmer/innen für ihre Zeit und Unterstützung.