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Projektleitung:
PD Dr. J. Gaab & Prof. Dr. U. Ehlert
Projektmitarbeiter:
Amico-Gambon, B.
Projektlaufzeit:
2002-2003
Eine Psychotherapiestation für Persönlichkeitsstörungen
einer Psychiatrischen Klinik mit einem integrativen, psychoanalytisch
orientierten Behandlungsprogramm hat im Rahmen eines Qualitätssicherungsprojektes
mit allen PatientInnen (N=40) eine Befragung (Prä-/ Post-Messung)
mit zwei Fragebögen durchgeführt (SCL-90-R, IIP-D). Ziele
der Untersuchung sind der Prä-Post-Vergleich von Selbst- und
Fremdbeurteilung der PatientInnen, sowie die Identifikation von
Prädiktoren des Therapieerfolgs. In den erhobenen prä-/post
Vergleichen zeigen sich signifikante Veränderungen im Inventar
Interpersoneller Probleme (IIP-D: P = 0.00, Effektstärke f2
= 0,75). Das Ausmass psychopathologischer Beschwerden verringerte
ich insgesamt signifikant (SCL-90-R: p = 0,00, Effektstärke
f2 = 0,79). Als generelles Therapieerfolgsmass wurde für alle
Patienten die Effektstärke berechnet. Bei der Selbstbeurteilung
(durch IIP-D und SCL-90-R) ergeben sich signifikant tiefere Werte
(MW der ES = 0,63) als bei der Fremdbeurteilung (durch Global Assessment
of Functioning Scale und Clinical Global Impression, durch TherapeutIn
eingeschätzt, MW der Effektstärke = 1.92). Beide Therapieerfolgsmasse
korrelierten moderat mit r = 0,32 (p = < 0,05). Die höchsten
Effektstärken erreichten PatientInnen mit einer Dauer der jetzigen
Krankheitsmanifestation zwischen 1 Woche und 3 Monaten, d.h. mit
einer eher kurzen Krankheitsdauer
Die Ergebnisse zeigen, dass durch stationäre Psychotherapie
bei PatientInnen mit Persönlichkeitsstörungen generell
deutliche Therapieerfolge erzielt werden können. Die Ergebnisse
der Untersuchung weisen darauf hin, dass die Dauer der jetzigen
Krankheitsmanifestation ein entscheidender Prädiktor für
den Therapieerfolg ist.