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Projektleitung:
Prof. Dr. U. Ehlert & M. Sc. Priska Hubmann
Kooperationspartner: Prof. Dr. Marlies Buchmann
Projektlaufzeit: Seit Januar 2014
Resilienz bezeichnet einen dynamischen Prozess, der durch Interaktionen zwischen verschiedenen internalen sowie externalen Risiko – und Schutzfaktoren gekennzeichnet ist und welcher die Wirkung widriger Lebensumstände relativiert. Anders ausgedrückt wird Resilienz als Fähigkeit verstanden, sich von negativen Ereignissen zu erholen oder von einigen Autoren auch als normale Entwicklung trotz schwieriger Umstände beschrieben.
Lange Zeit wurde der Einfluss von einzelnen Belastungs- und Schutzfaktoren (Trennung der Eltern, häusliche Gewalt, Armut, etc.) auf die Resilienz getrennt untersucht. Dabei konnten jedoch meist nur moderate Effekte gefunden werden. Neuere Forschung zeigt, dass sich Hochrisikokinder nicht aufgrund eines spezifischen Risikofaktors von resilienten Kindern unterscheiden, sondern dass dieser Unterschied auf mehrere, unterschiedliche Risikofaktoren in der Lebensgeschichte zurückzuführen ist. Dabei spielen unter anderem sowohl Vernachlässigungen, Missbräuche, häusliche Gewalt und kritische Lebensereignisse als auch soziale und ökonomische Benachteiligungen sowie ungünstige Erziehungsstile, Ehekonflikte und ein instabiles familiäres Umfeld eine Rolle.
Im Rahmen dieses Projektes sollen anhand einer repräsentativen Schweizer Stichprobe mit 6- und 9-jährigen Kindern, Indikatoren der kindlichen Resilienz (soziale Kompetenz, Selbstwirksamkeit, etc.) sowie der Einfluss und das Zusammenspiel unterschiedlicher Belastungsfaktoren genauer beleuchtet werden.
Das vorliegende Projekt befasst sich mit einer Teilstichprobe des Schweizerischen Kinder- und Jugendsurveys COCON (COmpetence and CONtex). COCON ist eine längsschnittlich angelegte, interdisziplinäre Kohortenstudie, welche die sozialen Bedingungen, Lebenserfahrungen und die psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz aus einer Lebenslaufperspektive untersucht.