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Psychologisches Institut Klinische Psychologie und Psychotherapie

Psychobiologische Aspekte der Vaterschaft

Projektleitung: Prof. Dr. Ulrike Ehlert
Projektmitarbeiter:
lic. phil. Patricia Waldvogel
Beteiligte Studierende:
B. Sc. Angela Murer
Projektförderung:
Finanziert durch die Jacobs Foundation

Die Entwicklung eines Kindes wird durch die väterliche Fürsorge wesentlich mitbeeinflusst; ein Aspekt, welcher, verglichen mit der Mutter-Kind-Beziehung, in der Forschung lange vernachlässigt wurde und nach wie vor unterschätzt wird. Nichtsdestotrotz wird eine aktive Beteiligung des Vaters an der Kindererziehung heute als selbstverständlich erachtet. Moderne Familienkonstellationen führen dazu, dass sich die väterliche Fürsorge nicht auf den genetischen Nachwuchs beschränkt, sondern in Form von Stief-, Adoptiv- oder Pflegevätern auch in nicht-genetischen Nachwuchs investiert wird. Für den Vater bringt die Fürsorge für ein Kind ausser finanziellen Kosten auch psychosoziale Konsequenzen wie eine erhöhte Stressbelastung, weniger zeitliche Ressourcen oder eine Abnahme der Beziehungsqualität mit sich.

Neben diesen Kosten der Vaterschaft ist die Frage nach positiven Aspekten des Zusammenlebens mit Kindern von Interesse. Gründe und Motive für das fürsorgerische Engagement von Vätern im Laufe der Lebensspanne sind bis anhin noch weitgehend ungeklärt. Abgesehen von psychosozialen Aspekten (z.B. sozio-ökonomischer Status, Persönlichkeitseigenschaften, Stressbelastung), stehen auch biologische Korrelate, beispielsweise die männlichen Sexualhormone, im Zusammenhang mit der Übernahme der Vaterrolle und nehmen Einfluss auf das psychische und physische Wohlbefinden der Väter.

Die vorliegende Studie ist Teil des internationalen Projektes CENOF (https://cenof.univie.ac.at/home5/) zur Untersuchung verschiedener Aspekte der Vaterschaft aus unterschiedlichen Perspektiven im deutschsprachigen Raum. In unserem Teilprojekt werden in einem ersten Schritt an einer Stichprobe (N=3000) von Vätern psychosoziale Bedingungen und Kosten der Vaterschaft über die Lebensspanne umfänglich beschrieben. In einem zweiten Schritt werden an einer Teilstichprobe (N=500) biologische Parameter sowie motivationale Korrelate untersucht, um einen Eindruck zu gewinnen, wie sich die Umstände, Motive und Reproduktionsparameter überzeugter Väter von nicht überzeugten Vätern und Kinderlosen unterscheiden.

Die Datenerhebung für dieses Projekt wurde bereits abgeschlossen.