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Psychologisches Institut Entwicklungspsychologie: Erwachsenenalter

Studie "Beloved" - Wohlbefinden und gesundes Altern

"Beloved" auf einen Blick

Im Projekt „Beloved“ untersuchen wir individuelle Einflussfaktoren der Lebensqualität und des Wohlbefindens im dritten und vierten Lebensalter. Dabei wird das Thema „Pflege und Sorge um jemanden/etwas“ in verschiedenen Konstellationen betrachtet: Wie wirkt sich das dauerhafte Zusammenleben oder regelmässiges Spazierengehen mit Hunden auf das Wohlbefinden alleinstehender älterer Menschen aus? Wie verändert sich das Wohlbefinden durch Pflanzenpflege ("Indoor gardening")?

„Beloved“ ist ein Projekt des Forschungsschwerpunkts „Dynamik gesunden Alterns“ der Universität Zürich. In einer Beobachtungsstudie beantworten Teilnehmende über 6 Monate hinweg Fragebogen von zu Hause aus.

Lebensqualität im Alter fördern

Die demographische Entwicklung verändert unsere Gesellschaft schon heute spürbar und stellt auf verschiedenen Ebenen eine wachsende Herausforderung dar. Die Wahrscheinlichkeit im Alter durch Verwitwung, Scheidung oder Trennung alleine zu leben, steigt mit zunehmendem Alter an. Per Ende 2016 wohnten in der Stadt Zürich ca. 238'000 Personen in einem Ein-Personenhaushalt; davon waren um die 40'000 Personen 65 Jahre alt und älter. Gleichzeitig ist "Einsamkeit mit so vielen Gesundheitsfaktoren verbunden und eine der aussagekräftigsten Faktoren für Mortalität im Alter", fasst Prof. Alexandra M. Freund zusammen.

Die Erhaltung der psychischen und körperlichen Gesundheit ist zentral, damit eine möglichst hohe Lebensqualität bestehen bleibt. Bereits jetzt werden vielfältige Interventionen zum gesunden Altern untersucht, um das Wohlbefinden und die Lebensqualität älterer Menschen zu fördern (beispielsweise Musizieren, Sport und Tanzen). Laut der Biophilie Hypothese (altgriech. bios „Leben“ und philia „Liebe“) wirken sich Beziehungen von Menschen zu anderen Lebewesen positiv auf die körperliche und psychische Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen aus.  "Es tut gut, sich um jemanden kümmern zu müssen. [...] Sich einem anderen Wesen verbunden zu fühlen ist zentral, das muss nicht unbedingt ein Mensch sein," sagt Prof. Alexandra M. Freund. Auch für eine Pflanze oder ein Tier zu sorgen, kann sich positiv auswirken.

Unter anderem können Hunde eine stabilisierende, vorbeugende und therapeutische Wirkung auf Menschen jeden Alters ausüben. "Kein anderes Tier ist so kommunikativ wie der Hund, hat solche soziale Fähigkeiten, ist dermassen dem Menschen zugewandt", weiss Prof. Martin Meyer auch aus eigener Erfahrung. Das dauerhafte Zusammenleben mit einem Hund als eine geeignete psychosoziale Intervention für alleinlebende ältere Menschen wurde bislang jedoch noch ungenügend wissenschaftlich untersucht.

Im Rahmen des universitären Forschungsschwerpunktes (UFSP) „Dynamik Gesunden Alterns“ der Universität Zürich führen wir deshalb erstmals eine wissenschaftliche Studie über mehrere Monate durch, in der ältere alleinlebende Menschen die Fürsorge für ein Lebewesen übernehmen, in diesem Fall eine Pflanze oder ein Hund. In einer Beobachtungsstudie beantworten die Teilnehmenden über 6 Monate hinweg Fragebogen u.a. zu ihrem psychischen und körperlichen Wohlbefinden und ihrer Lebensqualität.

Ziele des Projekts

Im Projekt "Beloved" untersuchen wir empirisch, d.h. im Rahmen einer Beobachtungsstudie, wie sich fürsorgliches Verhalten auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden von Menschen über 65 Jahren auswirkt. Hierfür erforschen wir, inwiefern sich das Zusammenleben mit einem Hund oder das Pflegen einer Pflanze auf das Wohlbefinden auswirkt. 

Wir gehen davon aus, dass sich Fürsorge für andere Lebewesen unter verschiedenen Rahmenbedingungen unterschiedlich auf das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden älterer Menschen auswirkt.

Darüber hinaus erarbeiten wir eine Wegleitung für ein gelingendes Zusammenleben von Mensch und Hund im Rentenalter. 

Einschlusskriterien zur Teilnahme an der Studie

Mit der Studie richten wir uns an Menschen ab 65 Jahren, die in naher Zukunft gerne...

  • einen Hund (wünschenswert, aber nicht notwendigerweise aus einem Tierheim) dauerhaft in den eigenen Haushalt aufnehmen möchten
    oder
  • eine Bonsaipflanze zu Hause pflegen möchten.

Sowohl alleinstehende als auch in einer Partnerschaft lebende Personen über 65 Jahren mit Wohnort in der Schweiz sind in der Studie willkommen.

Fühlen Sie sich angesprochen?

Vorgehen

Die Teilnahme an der Studie ist mit einem geringen Zeitaufwand verbunden. Wir begleiten Sie während der ersten 6 Monate kurz bevor und während Sie sich um Ihren Hund oder Bonsaibaum kümmern und befragen Sie in regelmässigen Zeitabständen mittels Online-Fragebogen zu Ihrem Wohlbefinden. Die fünf Online-Fragebogen können Sie von Ihrem Computer aus beantworten. Für das mehrmalige Ausfüllen eines kurzen Alltagsfragebogens von ca. fünf Minuten an jeweils sechs von Ihnen ausgewählten Tagen stellen wir Ihnen auf Wunsch ein Tablet zur Verfügung. Für die Fragebogen sowie für das Tablet benötigen Sie keinerlei technische Vorkenntnisse.

Zum Abschluss erhalten Sie eine persönliche Rückmeldung über die Veränderungen Ihres Wohlbefindens über einen Zeitraum von 6 Monaten.

Ablauf der Studie

Haben Sie Interesse an der Studie?

Wir suchen Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das Projekt und freuen uns auf Sie. Bei Fragen zur Studie können Sie uns gerne anrufen (+41 (0) 44 635 71 96) oder ein E-Mail schreiben.

Haben Sie bereits den Entschluss gefasst, einen Hund in den eigenen Haushalt aufzunehmen oder eine neue Pflanze zu pflegen und möchten an der Studie teilnehmen? Gerne können Sie das Anmeldeformular ausfüllen und an uns senden.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

Unsere Projekt-Partner

 zh lotterie                spitex       

        AHS

Weiterführende Informationen

Rumo

Projektleiter Prof. Dr. Martin Meyer mit unserem externen Experten Rumo

Bild: Meyer

Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf

dynage

Dynamik Gesunden Alterns

Laufzeit des Projektes

Gesamtlaufzeit:
Mai 2016 bis Juni 2020

 

Pilotprojekt:
Herbst 2017 bis Sommer 2018

 

Hauptprojekt:
Sommer 2018 bis Sommer 2020

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