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Vielleicht kennen Sie das: Sie erzählen einem Bekannten ein Erlebnis oder einen Witz, um später feststellen zu müssen, dass Sie dieses der gleichen Person bereits zuvor erzählt haben, möglicherweise sogar mehrfach.
Sich daran zu erinnern, wem man über etwas erzählt hat, ist nicht immer einfach, aber oft wichtig für unsere Kommunikation mit Freunden, Familie und Arbeitskollegen. Obwohl diese Gedächtnisleistung ständig gefragt ist, wurde sie bisher kaum erforscht.
Wissenschaftler an der Universität Toronto haben sich diesem Phänomen gewidmet. Sie haben mehrere psychologische Experimente durchgeführt um zu verstehen, wann wir vergessen, wem wir etwas bereits erzählt haben.
In einem dieser Experimente wurden die Teilnehmer gebeten, Bildern von berühmten Personen Informationen über sich selbst zu erzählen oder Informationen, die keinen Bezug zu ihnen selbst hatten. So konnten die Wissenschaftler zeigen, dass sich Teilnehmer schlechter daran erinnerten, wem sie etwas erzählt haben, wenn die Inhalte des Erzählten persönlich waren, als wenn es sich um unspezifischere Informationen handelte. Dies mag damit zu tun haben, dass Menschen sich stärker auf sich selbst konzentrieren als auf ihr Gegenüber, wenn sie über sich selbst sprechen.
Wann wir uns daran erinnern, wem wir etwas erzählt haben, wird wohl weiter untersucht werden müssen, so dass wir irgendwann das Phänomen wissenschaftlich besser bereifen können.
Bis dahin können wir im Selbstversuch zumindest darauf achten, auch dann, wenn wir über uns selber sprechen, auf das Gegenüber zu achten – auf dass wir uns hoffentlich besser daran erinnern können, das wir dies der Person schon einmal erzählt haben.
Quelle:
Gopie, N. & MacLeod C. M. (2009). Destination memory: Stop me if I've told you this before. Psychological Science, 20, 1492–1499.
Bitte beachten Sie, dass diese Studie nicht in unserem Labor durchgeführt wurde. Wenn Sie an einer Studie in unserem Labor teilnehmen möchten, finden Sie dazu hier weitere Informationen.