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Müdigkeit und Erschöpfung mindert nachweislich die Leistungsfähigkeit in verschiedenen geistigen Aufgaben. Unter anderem kann Erschöpfung dazu führen, dass wir geradezu rigide denken. Viele Aufgaben in unserem Alltag erfordern jedoch eine gewisse Flexibilität. Dies gilt insbesondere dann, wenn wir Probleme lösen, dessen Lösung für uns keine Routine darstellt.
Zum Glück, sind wir beim Lösen von Problemen nicht immer auf uns alleine gestellt. In einer aktuellen Studie wurde der Einfluss von Zusammenarbeit auf die geistige Flexibilität im Lösen von komplizierten Mathematik Aufgaben bei Erschöpften untersucht.
In der Studie wurden die Problemlösungs-Fähigkeiten von 171 Offiziersschülern der Armee im Laufe einer Woche der Ausbildung untersucht. Die Schüler haben entweder allein oder in kleinen Gruppen mit je vier Mitgliedern eine Reihe von mathematischen Aufgaben gelöst. Ein Teil der Schüler wurde zu Beginn des Trainings, als sie noch ausgeruht waren getestet. Der andere Teil der Schüler wurde gegen Ende des Trainings getestet, als sie bereits erschöpft waren von den Sportübungen, Nachtwachen und durch Schlafmangel.
Wie man erwarten würde, konnte gezeigt werden, dass erschöpfte Offiziersschüler deutlich schlechter in den Aufgaben abschnitten, als Ausgeruhte. Das Hauptproblem dabei lag darin, dass sie weniger flexibel an die Aufgaben herangingen. Bei Aufgaben in denen verschiedene Lösungswege möglich waren, fanden sie beispielsweise weniger Herangehensweisen. Allerdings konnten die erschöpften Offiziersschüler die Aufgaben in Gruppen genauso gut lösen wie Erholte. Die Zusammenarbeit scheint die Leistungsfähigkeit zu steigern.
Während also Müdigkeit und Erschöpfung für den einzelnen massive Einbussen in der Leistungsfähigkeit verursachen können, so können Gruppen trotz Müdigkeit aller Beteiligter gute Lösungen erzielen. Möglicherweise liegt dies daran, dass sie Gruppenmitglieder sich gegenseitig motivieren.
Quelle: Daniel, F. (2011). The Effects of Group Monitoring on Fatigue-Related Einstellung During Mathematical Problem Solving. Journal of Experimental Psychology: Applied, 4, 371–381.
Bitte beachten Sie, dass diese Studie nicht in unserem Labor durchgeführt wurde. Wenn Sie an einer Studie in unserem Labor teilnehmen möchten, finden Sie dazu hier weitere Informationen.