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Wer lebt eigentlich länger, Personen die viel von anderen bekommen oder
diejenigen, die viel geben? Zunächst scheint diese Frage klar beantwortbar zu
sein, denn diejenigen, die viel bekommen, haben auch viel. Sie können mit dem
Besitz oder der Unterstützung, die sie bekommen, in Zeiten von Krisen oder
Problemen dieses «Guthaben» einsetzen und sich damit besser gegen Verluste
schützen.
Dass diese Frage jedoch nicht so klar zu beantworten ist, wie es
scheint, zeigt eine Studie, die bei verheirateten, älteren Paaren die
Vorhersage der Sterblichkeit in Bezug auf Geben oder Nehmen untersucht hat. In dieser Studie zeigte sich, dass diejenigen, die sehr viel emotionale Unterstützung
an Freunde, Verwandte und Nachbarn weitergaben sowie ihre Partner
unterstützten, länger lebten.
Selbst nach Ausschluss von anderen Einflüssen,
die das Leben verlängern, wie Gesundheit oder die Qualität von Beziehungen,
hatte Geben immer noch einen Effekt darauf, wie lange die Personen lebten. Der
Einfluss des Nehmens bzw. Habens auf die Lebensdauer war im Vergleich dazu
gering. Aufgabe aktueller und künftiger Forschung ist es, die Prozesse zu
untersuchen, warum eigentlich das Geben so positiv auf die Gebenden
zurückwirkt.
Quelle:
Brown, S. L., Nesse, R. M., Vinokur, A. D.,
& Smith, D. M. (2003). Providing Social Support May Be More Beneficial Than
Receiving It. Psychological Science, 14
(4)
, 320–327.
Bitte beachten Sie, dass diese Studie nicht in unserem Labor durchgeführt wurde. Wenn Sie an einer Studie in unserem Labor teilnehmen möchten, finden Sie dazu hier weitere Informationen.