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Sind Sie ein Morgenmuffel oder kommen Sie gerade am Vormittag auf Hochtouren? Ärgern Sie sich sehr, wenn Sie einen Bus verpassen? Macht es Ihnen etwas aus, wenn ein Freund spontan eine Verabredung absagt? Wie wir uns fühlen, verändert sich immer wieder und wird beeinflusst von einer Vielzahl von Einflüssen. So scheint unser emotionales Befinden beispielsweise verschiedenen Rhythmen zu folgen – wie etwa dem Tagesrhythmus. Gleichzeitig wird unser Wohlbefinden auch von bestimmten Ereignissen beeinflusst – wie etwa durch ein unangenehmes Gespräch bei der Arbeit.
Wie stark unser emotionales Befinden schwankt, scheint sich im Laufe des Lebens zu verändern. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass das emotionale Befinden älterer Erwachsener stabiler ist als das von jüngeren Erwachsenen. Was ist jedoch die Ursache dieses Befundes? Liegt es womöglich daran, dass sich die Lebensumstände im Laufe des Lebens verändern?
Die Forscher Annette Brose, Susanne Scheibe und Florian Schmiedek nahmen sich dieser Frage an. In einer aufwändigen Studie haben 101 junge Erwachsene und 103 ältere Erwachsene an 100 Tagen berichtet, welche täglichen Ereignisse ihnen begegnet sind. Zusätzlich gaben sie an, wie sie sich nach diesen Ereignissen gefühlt haben. Die Forscher interessierten sich dabei insbesondere für negative Ereignisse und negative Gefühle.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass sich die Lebensumstände tatsächlich stark zwischen den Altersgruppen unterschieden. Ältere Erwachsene erlebten insgesamt weniger negative Ereignisse. Im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen haben ältere Erwachsene ausserdem berichtet, dass die Ärgernisse ihre täglichen Routinen weniger beeinträchtigten. Das bedeutet, dass die Häufigkeit und Art der negativen Ereignisse, die ältere Erwachsene erleben, sich von denen jüngerer Erwachsener unterscheidet. Die Forscher konnten darüber hinaus zeigen, dass diese Lebensumstände älterer Erwachsener mit weniger emotionalen Schwankungen zusammenhingen. Ein Unterschied in der Emotionalen Stabilität von jungen und älteren Erwachsenen scheint also mindestens teilweise durch das Lebensumfeld der beiden Altersgruppen beeinflusst zu werden.
Quelle: Brose, A., Scheibe, S., & Schmiedek, F. (2013). Life contexts make a difference: Emotional stability in younger and older adults. Psychology and Aging, 28, 148-159. doi: 10.1037/a0030047
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