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Psychologisches Institut Allgemeine Psychologie (Kognition)

Langzeit-Arbeitsgedächtnis: Wie wir Vorwissen zur Überwindung von Grenzen des Arbeitsgedächtnisses nutzbar machen können

In unseren täglichen Interaktionen sind wir großen Informationsströmen ausgesetzt, aus denen wir neue Gedanken konstruieren, Sätze bilden und zukünftige Handlungen planen. Das System, das für diese Prozesse verantwortlich ist, wird Arbeitsgedächtnis genannt und ist bekanntermassen in seiner Kapazität stark eingeschränkt. Um diese Beschränkung unserer Fähigkeit zur Durchführung komplexer kognitiver Aufgaben zu überwinden, könnten wir unser unbegrenztes Vorwissen aus dem Langzeitgedächtnis nutzen. Das Ziel des Projekts – gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) - ist es, zu verstehen, wie das Langzeitgedächtnis die Speicherung und den Abruf von Inhalten des Arbeitsgedächtnisses modulieren und dadurch dessen Beschränkungen umgehen kann

Trotz der wachsenden Zahl von Studien dazu, wie semantische Langzeitgedächtnisinhalte das Arbeitsgedächtnis beeinflussen, wurde die Rolle des episodischen Langzeitgedächtnisses – des Gedächtnisses für persönliche Erfahrungen – bisher nicht systematisch untersucht. Im Rahmen dieses SNF-Projektes wird eine systematische Untersuchung der Wirkung von experimentell kontrolliertem Vorwissen auf das Arbeitsgedächtnis erfolgen.  

Es wird untersucht werden, unter welchen Bedingungen das Arbeitsgedächtnis von der Nutzung des Langzeitgedächtnisses profitiert und ob es sich vor schädlichen Einflüssen, die mit Langzeitgedächtnis-Repräsentationen verbunden sind, schützen kann.

Auf der Grundlage vorheriger Forschung zur Schnittstelle zwischen Langzeitgedächtnis und Arbeitsgedächtnis wurden drei Hauptforschungsfragen zur Wirkung von Vorwissen aus dem episodischen Langzeitgedächtnis bei der Verwendung in Arbeitsgedächtnis isoliert: (1) Unter welchen Bedingungen trägt das Langzeitgedächtnis zur Leistung in einer Arbeitsgedächtnis-Aufgabe bei? (2) Wie trägt das Vorwissen zum Arbeitsgedächtnis bei? Und (3) Was charakterisiert die Langzeitgedächtnis -Repräsentationen, die zur Arbeitsgedächtnis -Leistung beitragen?

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