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Der Tod eines geliebten Menschen führt oft nicht nur kurzfristig sondern auch über lange Zeit zu schweren seelischen Erschütterungen. Langfristig kann sich das Leiden der Betroffenen in einer umfangreichen Symptomatik äussern. Neben starken Einsamkeitsgefühlen und innerer Leere ist vor allem ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten von Situationen und ein Meiden von Menschen, die den Betroffenen an den Verstorbenen erinnern, zu beobachten. Gleichzeitig berichten Betroffene über quälendes, ungewolltes Wiedererinnern (z.B. in Form von Albträumen oder Flashbacks) an den Verstorbenen und die Art und Weise, wie die Person verstorben ist.
Ebenso wie traumatische Erfahrungen zur posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen können, so kann auch anhaltende schwere Trauer ein ernsthaftes Gesundheitsproblem für Personen sein, die einen Verlust erlebt haben. Diese Menschen erleben den schweren Verlust als ein persönliches Trauma. Studien ergaben, dass sich anhaltende schwere Trauer auf die gleiche Art und Weise behandeln lässt wie die Posttraumatische Belastungsstörung.
Bezeichnet werden diese Symptome anhaltende schwere Trauer, wenn der traumatische Verlust mindestens sechs Monate zurückliegt, erst dann ist eine Behandlung angezeigt.
Die Anzahl der Symptome sowie der Grad und die Dauer der Beschwerden variieren von Mensch zu Mensch und sind von Ereignis zu Ereignis verschieden.
Von einer Traumatischen verlustbezogenen Trauer ist die Rede wenn der Tod unter traumatischen Umständen erfolgte (z. B. Mord, Selbstmord, Katastrophe oder Unfall). Dann können anhaltende, häufig belastende Gedanken, Bilder oder Gefühle in Verbindung mit traumatischen Aspekte des Todes auftreten (z. B. das Ausmass des Leidens des Verstorbenen, entsetzliche Verletzungen, Schuldzuweisung am Tod an sich selbst oder an andere), inklusive als Reaktion auf Erinnerungen an den Verlust.