Postnatale Depression und körperliche Aktivität

Postnatale Depressionen sind nicht nur stark physisch und psychisch belastend für die Mutter selbst, auch die Mutter-Kind-Beziehung und die Entwicklung des Kindes kann darunter leiden. Daher ist es wichtig, verschiedene Ansätze für die Reduktion der depressiven Symptomatik zu erfassen und zu untersuchen. Eine mögliche Methode ist sportliche Aktivität. Gesunden schwangeren Frauen ohne Kontraindikation wird 150 Minuten moderate sportliche Aktivität pro Woche, beispielsweise Yoga und Aerobic, empfohlen. 
Die Vorteile körperlichen Vorteile von Sport während der Schwangerschaft, wie verbesserter Schlaf, besserer Gewichtsmanagement und Reduktion von Schwangerschaftsdiabetes sind bereits dokumentiert. Weniger ist bekannt, wie sich körperliche Aktivität auf die Psyche der schwangeren Frau und der Mutter auswirkt. 
Die vorliegende Metaanalyse von Nakamura und Kollegen (2019) hat sich mit der körperlichen Aktivität während der Schwangerschaft im Zusammenhang mit postnatalen Depressionen befasst. Die körperlichen Übungen in den Studien beinhalteten Aerobic, Yoga, Stretching Krafttraining und Aqua fit. Die Spannweite der sportlichen Betätigungen in den verschiedenen Studien lag zwischen 30 und 150 Minuten Sport pro Woche. Insgesamt, über alle Studien hinweg zeigte sich ein kleiner, aber signifikanter Effekt, der daraufhin deutet, dass körperliche Aktivität während der Schwangerschaft protektiv gegenüber der Entwicklung von postnatalen depressiven Symptomen wirken kann.

Quelle:

Nakamura, A., van der Waerden, J., Melchior, M., Bolze, C., El-Khoury, F., & Pryor, L. (2019). Physical activity during pregnancy and postpartum depression: Systematic review and meta-analysis. Journal of Affective Disorders, 246, 29-41