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Projektverantwortliche: Dr. Jana Hansmeier, Prof. Dr. Birgit Watzke
Bei der körperdysmorphen Störung (KDS) handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die durch eine exzessive Beschäftigung mit einem eingebildeten oder nur geringfügig ausgeprägten körperlichen Makel charakterisiert ist. Kognitive Verhaltenstherapie und psychopharmakologische Behandlung haben sich nach ersten Studien in der Behandlung der KDS als effektiv erwiesen. Betroffene suchen allerdings häufig kosmetische Behandler wie plastische Chirurgen und Dermatologen (Prävalenzraten von ca. 11 Prozent in diesen Settings) auf.
Eine Steigerung von Überweisungsraten zu Psychotherapeuten und psychiatrischen Fachärzten könnte den Zugang zu evidenzbasierter Behandlung erhöhen. Dies könnte bei kosmetischen Behandlern mit dem Einsatz eines Screening-Instruments zur Identifikation dieser Erkrankung, dem Body Dysmorphic Disorder Questionnaire (BDDQ), erreicht werden. Die Effektivität einer solchen Intervention soll im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Interventionsstudie untersucht werden. In der Interventionsbedingung soll eine Fortbildung zu günstigen Kommunikationsstrategien im Patientenkontakt durchgeführt und der BDDQ über einen Zeitraum von drei Monaten eingesetzt werden. In der Warte-Kontrollbedingung (care as usual) wird dies nach einem Zeitraum von drei Monaten angeboten.
Mit der Studie soll überprüft werden, ob die Intervention mit einer Erhöhung der Empfehlungsrate des Aufsuchens eines Psychotherapeuten und psychiatrischen Facharztes durch kosmetische Behandler bei KDS einhergeht. Die Studie wird kosmetische Behandler aus ambulanten und stationären Behandlungssettings aus dem Großraum Zürich einschließen.