Navigation auf uzh.ch
Projektleitung: Dr. phil. Markus Wolf
Die laienverständliche Vermittlung symptombezogener Informationen spielt eine wichtige Rolle beim Krankheitsmanagement chronischer Schmerzen. Die Informationstherapie zielt darauf ab, Patientinnen und Patienten über Mechanismen und Zusammenhänge von Aspekten der Gesundheitserhaltung bzw. Krankheitsentstehung zu informieren, so dass sie durch ein besseres Krankheitsverständnis informierte Entscheidungen treffen können. Anhaltende Gesichtsschmerzen werden häufig durch psychosoziale Stressoren beeinflusst, umgekehrt wirken sich Schmerzen negativ auf die Psyche aus und können die Entwicklung psychischer Beeinträchtigungen, wie depressive Symptome begünstigen. Die patientenzentrierte Vermittlung eines Verständnisses dieser Zusammenhänge ist daher zentral für einen nachhaltigen Therapieerfolg. Im Klinikalltag stützt sich die Informationsvermittlung in der Schmerzsprechstunde derzeit auf das individuelle Gespräch und Handskizzen. Die Digitalisierung birgt grosses Potenzial die Konsultation individueller, interaktiver, verständlicher und nachhaltiger zu gestalten.
Ziele dieses Projekts sind die Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines interaktiven, digitalen Werkzeugs (DigiVisIn) zur Unterstützung der patientenzentrierten Informationstherapie im Rahmen einer orofazialen Schmerzsprechstunde. Konzept und Design von DigiVisIn wurden in einer Kooperation des Zentrums für Zahnmedizin (ZZM), des Instituts für Informatik (IFI) und des Psychologischen Instituts entwickelt. DigiVisIn visualisiert Expertenwissen mittels biologischer Illustrationen und graphischer Modelle, welche interaktiv auf die individuelle Situation anpassbar sind. Der modulare Aufbau des Tools ermöglicht es, unterschiedliche Funktionen bedarfsabhängig einzusetzen. Dank des didaktischen Fokus auf Laienverständlichkeit sollen auch Fachpersonen mit wenig Expertise (diverse medizinische und paramedizinische Disziplinen) befähigt werden, die notwendige Information bei möglichst geringem Schulungsbedarf auf qualitativ hohem Niveau zu vermitteln. Insbesondere sollen damit auch Studierende bei der laienverständlichen Vermittlung komplexer Zusammenhänge unterstützt werden. Im Rahmen einer Pilotstudie wird der Prototyp des Tools derzeit im Klinikalltag, sowie in Studierendenkursen am ZZM evaluiert.
Projektlaufzeit: 2019 - 2021
Projektförderung: Digital Society Initiative (DSI)
Kooperationspartner: