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Psychologisches Institut Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Psychotherapieforschung 

Rückfallprophylaktische Elemente in der Akutbehandlung

Rückfallprophylaktische Elemente in der Akutbehandlung

Inwiefern können rückfallprophylaktische Elemente in der Endphase der Akuttherapie der Depression hinsichtlich Quantität und Qualität gemessen werden, und zeigen sich Zusammenhänge mit der Symptombelastung 12 Monate nach Therapieende?

Projektleitung: Katja Machmutow, MSc, Prof. Dr. Birgit Watzke; in Kooperation mit Prof. Dr. Martin grosse Holtforth (Universität Bern)

Hintergrund: Studien zeigen, dass Psychotherapie in der Akutbehandlung der Depression gute Wirkungen zeigt. Die Mehrheit der Evidenz bezieht sich dabei auf Kurzzeitstudien, über langfristige Effekte der Psychotherapie finden sich weitaus weniger Befunde. Diese wiederum zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls innerhalb von 2 Jahren hoch ist. Neben Faktoren wie Anzahl und Schwere voriger Episoden könnte auch der fehlende Transfer des Erlernten in den Alltag nach Therapieabschluss Gründe für ein erhöhtes Rückfallrisiko darstellen. Bisher fehlt es allerdings an einem Messinstrument, welches explizit rückfallprophylaktische Elemente innerhalb der Akuttherapie der Depression erfasst.

 Ziel: Dieses Projekt setzt sich daher zum Ziel, die letzte Phase der psychotherapeutischen Akutbehandlung im Hinblick auf rückfallprophylaktische Elemente zu untersuchen, d.h. herauszufinden, wie TherapeutInnen den Übergang von der Therapie in den Alltag nach Therapieabschluss einleiten und gestalten. Weiterhin sollen Zusammenhänge zwischen dem Ausmass an Quantität und Qualität dieser Elemente mit der Symptombelastung im Follow-up untersucht werden, um Aussagen über die langfristige Wirkung rückfallprophylaktischer Elemente treffen zu können.

Vorgehen: Es werden Daten aus einer bereits abgeschlossenen Depressionsstudie ausgewertet, die in Zürich unter der Leitung von Prof. Dr. Martin grosse Holtforth (Universität Bern) durchgeführt wurde. In dieser Studie wurden zwei Therapieformen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit miteinander verglichen, wobei alle Therapiesitzungen auf Video aufgezeichnet wurden. Nun wird in einem ersten Schritt aufgrund theoretischer Konzepte zur Rückfallprophylaxe sowie aus einer Befragung von TherapeutInnen ein Kodiersystem entwickelt, welches die Quantität und Qualität einzelner Elemente erfassen soll. In einem zweiten Schritt werden jeweils die letzten zwei Sitzungen (Depressionsstudie) anhand des Videomaterials anhand des Kodiersystems von unabhängigen Personen geratet. In einem letzten Schritt sollen Zusammenhänge zwischen den dort erfassten rückfallprophylaktischen Elementen und der Symptombelastung im Follow-up untersucht werden, um allenfalls Rückschlüsse auf die Wirksamkeit dieser Elemente zu schliessen.

Ausblick: Dieses Projekt erarbeitet ein Messinstrument, um die Gestaltung der Rückfallprophylaxe in der Akutbehandlung der Depression sowie die Wirksamkeit im Hinblick auf die Symptombelastung von PatientInnen zu erfassen. Auf lange Sicht könnte dies für die therapeutische Arbeit Hinweise darauf geben, wie der Transfer des Erlernten aus der Akutbehandlung in den Alltag nach der Therapie sinnvoll gestaltet werden kann, um das Rückfallrisiko zu minimieren.

Projektstart: Sommer 2016 Projektende: voraussichtlich Herbst/Winter 2016

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