Navigation auf uzh.ch
Gruppenkooperation
Im Angesicht globaler Probleme wie beispielsweise dem Klimawandel ist es von zentraler Bedeutung zu verstehen, wie erfolgreiche Kooperation innerhalb und zwischen Gruppen entstehen kann. Menschen haben die bemerkenswerte Fähigkeit, voneinander zu lernen, ihre Handlungen zu koordinieren und sich gegenseitig zu helfen. Doch die Forschung zeigt auch, dass Kooperation schnell zusammenbrechen kann, wenn prosoziales Verhalten von einzelnen Gruppenmitgliedern ausgenutzt wird. In unserer Forschung beschäftigen wir uns mit Gruppenprozessen, die es erlauben, dieses fundamentale soziale Dilemma zu lösen.
Soziale Normen
Soziale Normen sind eng mit dem Thema der Gruppenkooperation verknüpft. Normen kann man als (implizite) Handlungsanweisungen definieren, die von den Mitgliedern einer Gruppe (mehr oder weniger stark) geteilt werden. Kooperationsnormen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Gruppenmitglieder tatsächlich bereit sind, sich kooperativ zu verhalten und dies auch von anderen erwarten, selbst wenn kooperatives Verhalten bedeutet, sich einzuschränken oder im Konflikt mit eigenen Wunschvorstellungen steht. Was wir allerdings noch nicht vollständig verstehen, ist, wie soziale Normen entstehen und weitergegeben werden. Darüber hinaus müssen soziale Normen nicht unbedingt darauf abzielen, das Wohlergehen aller zu erhöhen. In manchen Gruppen etablieren sich Normen, die antisoziales oder unethisches Verhalten legitimieren und verstärken. Ein besseres Verständnis von sozialen Normen würde es uns erlauben, besser vorherzusagen, warum manche Gruppen erfolgreich miteinander kooperieren und ethische Handlungsstandards etablieren, während andere Gruppen komplett konträre Wertmaßstäbe entwickeln.
Gruppenkonflikte
Kooperation und prosoziales Verhalten bedeuten oft, dass man eigene Ressourcen (Zeit, Geld, Aufwand) dazu verwendet, anderen zu helfen. Jedoch kann es auch vorkommen, dass Menschen bereit sind, beachtliche Energie zu investieren, um mit anderen zu konkurrieren oder sogar anderen Schaden zuzufügen. Insbesondere bei Konflikten zwischen Gruppen stellt sich die spannende Frage, warum Menschen motiviert sind, anderen zu schaden, und wie man diese Konflikte entschärfen kann. In diesem Forschungsfeld beschäftigen wir uns mit den Anreizstrukturen sozialer Konflikte, wie Normen entstehen können, die Konflikte begünstigen, und welche Mechanismen erfolgreich angewandt werden können, um Konflikte zu überwinden.
Seit 2022 | Ausserordentliche Professur für Sozial- und Wirtschaftspsychologie Universität Zürich |
2016-2022 | Assistant Professor Department of Social, Economic and Organisational Psychology, Universität Leiden (Niederlande) |
2015-2016 | Postdoctoral Research Fellow Institute of Psychology, Universität von Amsterdam (Niederlande) |
2011-2015 | Promotion Department of Economics & Department of Cognitive Neuroscience, Universität Maastricht (Niederlande) PhD Advisors: Prof. Dr. Arno Riedl (Economics) & Prof. Dr. Rainer Goebel (Psychology) |
2005-2010 | Studium der Psychologie (Diplom) Goethe Universität Frankfurt (Deutschland) |
Gross, Meder, De Dreu, Romano, Molenmaker & Hoenig (2023). The evolution of universal cooperation. Science Advances.
Volltext
Gross, De Dreu & Reddmann (2022). Shadow of conflict: How past conflict influences group cooperation and the use of punishment. Organizational Behavior and Human Decision Processes.
Volltext
Gross & Vostroknutov (2022). Why do people follow social norms? Current Opinion in Psychology.
Volltext
Gross et al. (2021). When helping is risky: The behavioral and neurobiological tradeoff of social and risk preferences. Psychological Science.
Volltext
Gross & Böhm (2020). Voluntary restrictions on self-reliance increase cooperation and mitigate wealth inequality. Proceedings of the National Academy of Sciences.
Volltext
Gross & De Dreu (2019). Individual solutions to shared problems create a modern tragedy of the commons. Science Advances.
Volltext
Gross & De Dreu (2019). The rise and fall of cooperation through reputation and group polarization. Nature Communications.
Volltext